Dienstag, 27. Dezember 2011

Der Fuchs - eine Kurzgeschichte aus Der kleine Lichtfunke




Der Fuchs

Es war einmal ein kleiner Fuchs.

Er war kein gewöhnlicher Fuchs, denn gewöhnliche Füchse sind schlau, hinterlistig und stets auf den eigenen Vorteil bedacht.
Dieser Fuchs war anders. Er war wohl schlau, jedoch hatte er einiges beobachtet, was Füchse für gewöhnlich nicht bemerken. Er hatte von Kindesbeinen an gesehen, wie Füchse andere Tiere betrogen, ihre Nahrung stahlen, oder sich sonst einen Vorteil verschafften. Er begann seinen eigenen Artgenossen zu misstrauen. Der Fuchs fand bald heraus, dass er gut daran tat, ihnen zu misstrauen. Sie bestahlen und betrogen nicht nur andere Tiere, sondern auch ihresgleichen.

Als der Fuchs erwachsen war, beschloss er alleine zu leben, obwohl Füchse eigentlich Rudeltiere sind. Außerdem beschloss er sein Leben denen zu widmen, die seiner Hilfe bedurften. Und das schien bitter nötig zu sein.

So streifte er eines Tages durch den Wald, um seine Freunde zu treffen.
„Guten Tag Eichhörnchen, wie geht es dir?“
Doch das Eichhörnchen hörte ihn gar nicht. Es war zu beschäftigt. Der Fuchs erkannte, dass es wohl ein Problem gab. Er freute sich, dass er nun seinem Freund helfen konnte. Da das Eichhörnchen so beschäftigt war, dass es keine Notiz von dem Fuchs nahm, machte der Fuchs was er schon lange geübt hatte. Er beobachtete, was passierte. Er war ein
guter Beobachter und da er zudem sehr schlau war, erkannte er blitzschnell wo Probleme waren und wie man sie lösen konnte. Und die Tiere schätzten seine hilfsbereite Art, auch wenn sie ihn etwas merkwürdig fanden.

Er beobachtete also das Eichhörnchen. Es grub wie wild in der Erde herum. Es war sehr verzweifelt und schlug sich mit den Pfoten gegen seinen Kopf. Als es schließlich müde wurde und aufgeben wollte, bemerkte es den Fuchs endlich.
Dieser fragte:
„Du suchst wohl verzweifelt nach etwas, was du vergraben hast?“
„Guten Tag, Fuchs, ich finde meine Nüsse nicht mehr und es ärgert mich fürchterlich, dass ich sie nicht finden kann. Ich hatte so viel Mühe damit, sie zu sammeln und ein gutes Versteck für sie zu finden.“
„Weißt du, was ich ganz schlimm finde? Du kannst ein paar Nüsse nicht finden und dann schlägst du dir auf deinen Kopf. Du solltest dich nicht dafür bestrafen.“
„Ich ärgere mich aber über mich selbst
„Es tut dir nicht gut und deine Nüsse findest du auch nicht eher!“
„Das stimmt. Aber was soll ich tun?“
„Ich könnte dir beim Graben helfen!“
„Ich will sie aber selber finden, was soll ich tun, wenn du einmal nicht da bist, dann muss ich verhungern!“
„Ich werde immer für dich da sein, wenn du mich brauchst.“
„Ich will das nicht, ich will das alleine schaffen“
Der Fuchs verstand nicht, wieso sein großzügiges Angebot nicht angenommen wurde. Er versuchte sich in das Eichhörnchen hineinzuversetzen und überlegte sich, wie es sich wohl fühlen könnte und welche Art von Hilfe es auch annehmen könnte.
„Gut, ich glaube ich kann dir anders helfen.
Schließ einmal die Augen und höre mir gut zu.“
Das Eichhörnchen hatte keine Angst vor dem Fuchs, es wusste ja, dass er, anders als seine Artgenossen, nicht daran interessiert war, es zu fressen. So schloss es seine Augen.
„Ich bemerke, dass du etwas willst, aber es noch nicht zusammenbringst, und du bestrafst dich dafür, aber es macht doch nichts, das lernst du schon, bestrafe dich niemals  selbst, es ist alles in Ordnung, du brauchst einfach nur Zeit und du hast Zeit, soviel zu willst, dein ganzes Leben lang.
Entspanne dich. Fühle sie Morgensonne auf deinem Fell, atme tief ein und aus. Stelle dir vor, du findest ganz viele Nüsse. Du freust dich sehr darüber. Du hüpfst herum, weil du einen so ertragreichen Schatz gefunden hast. Du nun überlegst du dir, wo das beste Versteck für deinen Schatz sein könnte. Überlege dir einen guten Ort, den du schon kennst!“
Es dauerte nur eine kurze Weile und das Eichhörnchen sprang auf.
„Jetzt weiß ich, wo er vergraben ist. Danke lieber Fuchs“
Und es rannte fort, seinen Schatz auszugraben.

Der Fuchs war sehr zufrieden mit sich selbst und setzte seine Wanderung durch den Wald fort. Bald bekam er Hunger. Der Fuchs lehnte es ab, andere Tiere zu jagen und zu fressen, daher fraß er Wurzeln und Beeren.
Er entdeckte einen Strauch mit Beeren und fraß sie schnell, denn er mochte nicht viel Zeit verlieren, er hatte noch so viel vor an diesem schönen Tag. Bestimmt würde wieder jemand seine Hilfe benötigen.
Doch die Beeren taten dem Fuchs nicht gut. Er bekam Bauchschmerzen. Mühevoll versuchte er seinen Weg fortzusetzen. Er dachte sich:
„Das wird bestimmt bald aufhören“
Schließlich wurde es doch so schlimm, dass er sich eine Weile auf einem Stein ausruhen wollte.

Ein Panther döste in der Sonne auf einem Stein. Der Fuchs bemerkte ihn nicht, seine Bauchschmerzen waren zu stark. Der Panther aber sah den Fuchs sofort. Man pflegt zu denken, er schliefe, doch Panther bleiben immer wachsam.
„Was ist denn mit dir passiert?“
Der Fuchs, der den Panther nun bemerkt antwortete:
„Ach, der Bauch tut mir weh, aber das ist bestimmt gleich wieder in Ordnung.“
„Ein Fuchs sollte nicht fressen, was seiner Art nicht entspricht!“
„Ich will nicht, dass andere wegen mir leiden müssen, da habe ich lieber Bauchweh!“
„Du musst noch viel lernen“

Das verstand der Fuchs nicht. Er bemühte sich sein ganzes Leben lang für andere da zu sein und niemandem Schade zuzufügen und das sollte nicht genug sein?
Er mochte davon nichts hören und schleppte seinen schmerzenden Körper weiter in seinen Fuchsbau. Der Schmerz würde sowieso von selber verschwinden.

Der Fuchs verstand nicht, was ihm der Panther sagen wollte. Was sollte er lernen müssen?

Er war doch stets hilfsbereit und nie auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Tatsächlich dachte er, dass es im Wald wesentlich friedlicher und angenehmer zugehen würde, würden alle seinem Beispiel folgen. Er wollte doch ein Vorbild sein und den anderen beweisen, dass man auch anders leben konnte. Er wollte den Tieren zeigen, dass ein Fuchs zu sein nicht bedeuten musste, andere zu betrügen und zu berauben. Was war bloß mit dem Panther los, dass er das nicht sehen konnte?

Der Fuchs war völlig verzweifelt. Er lag in seinem Bau und die Bauchschmerzen wurden immer schlimmer.

Die Forsetzung sowie weitere Geschichten sind im Buch 
"Der kleine Lichtfunke" 
zu finden!

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Buchbeschreibung:










Luzia, die weibliche Hauptperson, schreibt diese Geschichten, während es in der Haupthandlug folgende Geschichte erzählt wird:


Viele Geschichten enden dann, wenn sich zwei Menschen nach langem hin und her end-lich gefunden haben. Nun gibt es offenbar nichts mehr zu erzählen, denn das Ziel aller Träume ist nun erreicht. Oder doch nicht? Die Geschichte von Lucia und Ben beginnt dort, wo viele Geschichten enden … beim so genannten „Happy End“. 

Um was geht es nun im Leben der beiden, nachdem sie ein großes Lebensziel, das Finden der großen Liebe, erreicht haben? Lucia wird vor einige Herausforderungen gestellt, so versucht sie herauszufinden, was ihre Berufung in diesem Leben sein könnte. Auf ihrer Suche begegnet sie interessanten Menschen, wie dem geheimnisvollen Erik, der ihr einiges über Lichtfunken erzählt. Doch dann ist Ben eines Tages verschwunden ...


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